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Was können Startups in der Corona-Krise lernen?

Was können Startups in der Corona-Krise lernen?

Die Corona-Pandemie ist für die meisten Startups eine harte Bewährungsprobe. Junge Unternehmen erzielen noch keine Gewinne und sind auf Investoren-Kapital angewiesen. Wenn Gründer außerdem noch Privatvermögen einbringen und wenig Rücklagen haben, kann das zu einer existenziellen Herausforderung führen. In der Krise wird schnell klar, ob ein Geschäftsmodell auf soliden Füßen steht. Nun beweist es sich, wer in der Lage ist, flexibel mit der Situation umzugehen und das Geschäftsmodell zu modifizieren. Das ist auch deshalb notwendig, um Investoren von einer Zwischenfinanzierung zu überzeugen. Erfolgreiche Gründer zeigen sich besonders in Krisenzeiten. Wer in einer solchen Situation seine Geschäftsidee anpasst oder sogar einen Strategiewechsel vornimmt, kann positiv aus der Krise hervorgehen.

Spätestens jetzt wird es Zeit, aus Fehlern zu lernen. Folgende  Überlegungen helfen Dir dabei, Dein Unternehmen auch in Zukunft krisensicher zu führen.

 

Warum gute Kundenbeziehungen so wichtig sind

Mit den Kundenbeziehungen verhält es sich wie im Privatleben: In der Krise erkennst Du die Qualität der Beziehung. Es ist eine Binsenweisheit, dass in einem erfolgreichen Business der Kunde und seine Bedürfnisse m Mittelpunkt steht. Wenn Kunden Deine Marke oder Dienstleistung lieben, die wirklich einzigartig und sympathisch sind, bleiben sie Dir in schwierigen Zeiten treu. Sind Deine Sympathiewerte hoch und hast Du ein persönliches Verhältnis zu Deinen Kunden, halten sie Dir die Treue, wenn Du sie darum bittest und gleichzeitig mit kleinen Rabatten lockst. Sie kaufen in Coronazeiten ein Kino Ticket bei ihrem Lieblingskino und streamen den Film zu Hause, holen Essen beim Stamm-Italiener ab oder bestellen bei einem nachhaltigen Online-Start-Up Ware, die sie eigentlich gar nicht unbedingt benötigen. Solche spontanen Maßnahmen zur Kundenbindung sind wichtig, um als Marke gerade in Krisenzeiten im Bewusstsein zu bleiben. Tipp: Denke gerade jetzt darüber nach, wie Du Deine Kundenbeziehungen trotz Social Distancing intensivieren kannst. Die ein oder andere interessante Idee bleibt vielleicht auch für die Zeit nach Corona umsetzbar und wird Dir langfristig Stammkunden und Umsätze sichern.

 

Coronakrise als Brennglas für die Schwächen des Businessplans

Corona wirkt wie ein Brennglas, das winzige Unstimmigkeiten des Businessplans zu großen Problemen heranwachsen lässt. Meine Spezialität bei der Beratung von Startups ist die Überprüfung des Businessplans. Nein, ich vertiefe mich nicht in die Zahlen, sondern konzentriere mich auf den Kern einer Geschäftsidee. Die beiden wichtigsten Fragen für mich sind:

  • Löst das geplante Business wirklich ein Kundenproblem auf innovative Weise?
  • Ist das „Problem“ groß genug, um damit ausreichend Umsätze und Gewinne zu generieren?

Viele Ideen scheitern bereits an diesen beiden Fragestellungen. Manche Gründer versteifen sich auf das einmal festgelegte Geschäftsmodell und lassen sich nur schwer davon abbringen. Als Außenstehende kann ich ganz emotionslos den Blick auf die Fragestellung lenken. Wie man sich diesem wichtigen Thema am besten nähert und wirklich „lukrative Kundenprobleme“  für sein Geschäft erschließt, erfährst Du in meinen Workshops. Manchmal genügen bereits 4 Stunden, um Klarheit zu gewinnen.

Welche 7 Fehler immer wieder von Gründern begangen werden und wie Du sie vermeiden kannst, erfährst Du hier.

 

In der Krise von nachhaltiger Lieferantenpolitik profitieren

Das Thema Lieferantenpolitik ist so umfangreich, dass ich es hier nur kurz anreißen kann. Ich kann mich noch sehr gut an meine Zeit als Substitutin im Einkauf bei OTTO erinnern. Ich kam als diplomierte Modedesignerin frisch von der Uni und durfte innerhalb kurzer Zeit viel über Einkaufsstrategien und Lieferantenpolitik lernen. Von Anfang an wurde mir eingetrichtert, für alle Artikel sogenannte „B-Lieferanten“ zu finden. Damit waren Lieferanten gemeint, die meistens in Europa ansässig waren und die Produkte des  „A-Lieferanten“ aus China, Indien oder Bangladesh absichern sollten. Wir platzierten eine kleine Menge bei den B-Lieferanten, damit die Produzenten mit dem Style vertraut waren und nahmen bewusst höhere Preise in Kauf, als wir sie in Fernost bekamen. Diese Strategie hat 3 wichtige Vorteile:

  1. Entwickelt sich ein Style zum Bestseller, stehen Dir mehrere Lieferanten zur Auswahl.
  2. Du bist weniger abhängig von einem Lieferanten/ Land und nicht erpressbar, wenn Du dringend Ware brauchst. Sind zum Beispiel Chinas Grenzen dicht, bekommst Du Deine Ware auf kürzeren Transportwegen aus Europa.
  3. Mit guten Partnern auf Lieferantenseite kannst Du in besonderen Zeiten auch mal besondere Deals vereinbaren. 

 

Bist Du an langfristigen Lieferantenbeziehungen interessiert, solltest Du Partner, denen es an ethischen Grundsätzen bei der Zusammenarbeit fehlt, von Deiner Lieferantenliste streichen.

Bedingung ist natürlich, dass Du nicht nur kurzfristig denkst und manchmal auch auf den letzten Cent Profit bewusst verzichtest. Wenn Dein Business aber nicht gerade auf Restposten ausgerichtet ist, sondern Du Deine Kunden zum Beispiel mit Eigenmarken gleichbleibender Qualität beliefern möchtest, solltest Du auch in krisenfreien Zeiten eine strategische Lieferantenpolitik fahren. Dazu gehören Verabredungen über Liefermengen, Blockorder und andere Verträge ebenso dazu wie  Zahlungsziele und Boni. Sollte es trotz allem zu einem Lieferproblem kommen, bist Du wenigstens juristisch abgesichert. Ich könnte noch so viel mehr zu dem Thema anmerken….

Wenn Dich ein Workshop zum Thema Lieferantenstrategie  interessiert, ruf mich an. Dazu gehören auch wertvolle Tipps zu Verhandlungs-Strategien aus langjähriger Erfahrung.

 

Flexibel auf veränderte Kundenbedürfnisse eingehen: Grundlage für Erfolg

Für Unternehmen in der Mode-und Lifestyle-Branche ist es essentiell wichtig, Konsumententrends rechtzeitig zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren. In Krisenzeiten wie dieser wird das Kundenverhalten stark von Emotionen geprägt. In der Corona Pandemie betrachten Deine Kunden die Produkte und Dienstleistungen mit einer anderen Brille als vorher. Stabilität  und Vertrauen stehen stärker im Fokus. Wer in den Zeiten der Krise sichtbar bleibt und sein Produkt-Portfolio, das Verpackungsdesign oder die Kundenkommunikation entsprechend anpasst, wird auch nach der Krise davon profitieren. Du spielst schon seit längerem mit dem Gedanken, ein Onlinekonzept zu testen, um mehr Kunden zu erreichen? Einige Start-Ups nehmen zum Beispiel die aktuelle Situation zum Anlass, das geplante Vorhaben jetzt auf den Weg zu bringen. Hier erfährst Du, welche Erfolgsstrategien Dich durch die Corona-Krise führen und wie Du mit Produkten, Dienstleistungen und Marketing auf die veränderte Gefühlslage Deiner Kunden erfolgreich reagieren kannst.

Erfolgsstrategien in der Corona-Krise: Das sollten Startups jetzt beachten