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Nachhaltiges Modelabel gründen- das solltest du beachten

Für mich als Beraterin ist es leichter, typische Risiken schon zu Beginn eines Gründungsprozesses zu erkennen. Bei aller Begeisterung, die ich für kreative Geschäftsideen teile, kann ich eine neutrale Perspektive einnehmen. Gerade, wenn du ein Fashion Start-up oder dein eigenes Modelabel gründen willst, ist eine ehrliche Reflexion entscheidend. Hier sind neun Fehler, die ich immer wieder beobachtet habe – und die du besser vermeidest:


1. Die falsche Motivation
Ein Startup zu gründen klingt für viele verlockend – Status, Lifestyle, Selbstbestimmung. Doch wer nur wegen des Trends oder eines schicken Lebenslaufs gründet, wird in der Realität schnell ausgebremst. Leidenschaft, Durchhaltevermögen und ein echtes Ziel sind essenziell.

2. Die Geschäftsidee löst kein Kundenproblem
Kundenzentrierung ist kein Buzzword, sondern ein Muss. Erfolgreiche Unternehmen bieten echte Lösungen. Gerade in der Mode ist das wichtig: Welche Lücke schließt dein Label? Welches Bedürfnis befriedigt dein Produkt?

3. Die wichtigsten Megatrends werden ignoriert
Wer blind an der eigenen Idee festhält, verpasst Chancen. Trends wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Individualisierung bieten enormes Potenzial – vor allem für ein zukunftsfähiges Fashion Start-up.

4. Die Idee ist nicht einzigartig oder zu leicht kopierbar
Wenn du dein eigenes Modelabel gründen willst, solltest du wissen, was dich von anderen unterscheidet. Ein gutes Alleinstellungsmerkmal schützt vor Austauschbarkeit.

5. Ablehnung von konstruktiver Kritik
Wachstum braucht Reibung. Wer sich nur mit Ja-Sagern umgibt, läuft Gefahr, wichtige Schwächen zu übersehen. Nimm ehrliches Feedback an – auch wenn es wehtut.

6. Der Businessplan ist unrealistisch
Visionen sind wichtig – aber ohne Bodenhaftung riskierst du den Absturz. Plane realistisch, vor allem bei Kosten, Zeit und Kapazitäten. In der Modebranche werden etwa Marketing und Social Media oft unterschätzt.

7. Personalkosten werden zu niedrig angesetzt
Ein starkes Team kostet – und das ist gut so. Wer auf Dauer gute Leute halten will, sollte sie fair bezahlen. Motivation entsteht nicht durch hippe Büroräume, sondern durch Wertschätzung und Perspektive.

8. Nachhaltigkeit wird als „Trend“ missverstanden
Gerade im Modebereich wird Nachhaltigkeit oft als Verkaufsargument instrumentalisiert. Doch Kunden erkennen Greenwashing. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss Werte nicht nur behaupten, sondern auch leben – transparent, ehrlich und mit Substanz.

9. Unterschätzter Aufwand für Branding und Sichtbarkeit
Viele Gründer denken, ein gutes Produkt reicht aus. Doch ohne ein starkes Branding und gezielte Sichtbarkeit – besonders in einem visuell geprägten Bereich wie Mode – bleibt dein Fashion Start-up unsichtbar. Investiere frühzeitig in Markenaufbau, Zielgruppenverständnis und Kanäle wie Instagram, Pinterest oder Etsy.


Fazit:
Ob du ein Modelabel gründen möchtest oder ein anderes Fashion Start-up ins Leben rufst – eine gute Idee ist erst der Anfang. Je besser du vorbereitet bist, desto größer ist deine Chance, nicht zu den 90 % zu gehören, die früh scheitern.

Wenn du dein Business von Anfang an auf ein solides Fundament stellen willst: In meinen Workshops und Coachings analysieren wir gemeinsam dein Konzept – ehrlich, praxisnah und mit dem Blick fürs Wesentliche.